Ehemalige Burg Frauenberg, Stuttgart

Auf der Höhe des Friedhofs im Stadtteil Feuerbach stand vor 750 Jahren die Burg Frauenberg mit einem großen, mittelalterlichen Turm. Bereits vom Feuerbacher Tal aus sah man die imponierende Burg auf dem Bergkegel thronen. Die Feuerbacher Talstraße war zu jener Zeit ein viel genutzter Handelsweg, welchen die Herren "von Frauenberg", von der Burg aus kontrollierten.

Wahrscheinlich wurde die Burg in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts gebaut, denn im Jahr 1251 wurde sie erstmals urkundlich erwähnt. Wolfram von Frauenberg war der erste Frauenberger Herr, dessen Nachkommen bis in die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts auf der Burg wohnten. Die Frauenberger Herren waren vermutlich Adelige aus dem Dorf Feuerbach, die ein Anwesen am Fuße des Berges bewirtschafteten und zum Schutz auf den Berg zogen. Warum sie "von Frauenberg" hießen, ist nicht bekannt - man weiß nichts von einem Berg mit eben diesem Namen. Doch es gibt eine Sage über "drei Frauen": Bei diesen Frauen handelte es sich um Nonnen, die in einem Wohnturm auf dem gleichen Berg lebten.

Im Wappen der Frauenberger Ritter wird ein geteiltes Schild und eine Bischofsmütze dargestellt. Beide Symbole sind zweifarbig in Rot und Silber gehalten und heute noch im Feuerbacher Wappen zu erkennen, da die zwei aussagekräftigen Zeichen übernommen wurden. Es gibt viele Geschichten über die Burg Frauenberg und ihre Besitzer. Um das Jahr 1390 wurde Graf Eberhard II. von Wirtemberg Teileigentümer der Burg Frauenberg. Er ließ jedoch die Frauenberger Herren vorerst in der Festung wohnen und trachtete indes danach, voll in den Besitz der Burg zu kommen. Erst 90 Jahre gehörte die Burg gänzlich der Wirtembergsche Grafschaft, seither verfiel die Burg. Im Jahr 1520 wurde Burg Frauenberg zum Steinbruch, dessen Steine unter anderem beim Bau der Stuttgarter Stadtmauer verwendet wurden.

In den Jahren 1971 und 1972 fand Gerhard Wein bei Ausgrabungen unter anderem Reste des Turms, die Grundmauern und Spuren der Vorburg.