Schloss Solitude, Stuttgart

Ein äußerst beliebtes Ausflugsziel in der Stuttgarter Umgebung ist das Schloss Solitude, das westlich von der Schwabenmetropole liegt. Das prachtvolle Schloss ist umgeben von großen Waldgebieten und bietet einen prächtigen Blick auf die Natur, zum Hohenasperg und nach Ludwigsburg. Eine schnurgerade Straße, die Solitudestraße, führt direkt zum Residenzschloss Ludwigsburg 61.

Herzog Carl Eugen ließ Solitude im Jahr 1763 im Stil des Spätbarock und Rokoko als Jagd- und Lustschloss erbauen. Die Pläne für den Bau schufen die Baumeister Friedrich Weyhing, Philippe de la Guepière und Reinhold Ferdinand Heinrich Fischer. Sowohl Rokoko als auch Klassizismus spiegeln sich in der Gestaltung der Innenräume wider. Die Möbel, das Porzellan und die Gemälde, die Herzog Carl Eugen im Jahr 1770 für das Schloss erwarb, sind zum größten Teil erhalten geblieben. Zu beachten sind die Deckengemälde von Nicolas Guibal sowie die Fresken im Untergeschoss. Im Schloss selbst befanden sich nur Repräsentationsräume. Die Säle, die herzoglichen Appartements, die Wohnungen für Bedienstete und die frühklassizistische Kapelle lagen im Kavaliersbau, in welchem heute das Restaurant des Schlosses untergebracht ist.

Einladende Freitreppe zum Schloss

In der Einsamkeit (Solitude), fernab von der Stadt veranstaltete der Herzog Großjagden und feierte rauschende Feste, bis er schon wenige Jahre nach der Errichtung das Interesse am Schloss Solitude verlor. Er verlegte seine Sommerresidenz im Jahr 1775 nach Hohenheim. Zwischen 1770 und 1775 befand sich im Schloss Solitude die vom Herzog gegründete Hohe Carlsschule, an der auch Friedrich von Schiller lernte. Danach verfiel das Schloss nach und nach und erfreute sich erst wieder seit dem 19. Jahrhundert als Ausflugsziel großer Beliebtheit.

Abends wird das Anwesen zauberhaft beleuchtet

In den Jahren zwischen 1972 und 1983 wurde das Schloss Solitde renoviert. Seit 1990 ist es Sitz der Künstlerakademie Schloss Solitude, die schwäbische "Villa Massimo", an der Stipendiaten aus den Kunstrichtungen Musik, bildender und darstellender Kunst, Literatur, Architektur, Design, Video und Film in ländlicher Stille wohnen und arbeiten können. Die Initiative für diese Akademie ergriff der damalige Ministerpräsident Lothar Späth, der damit einen Beitrag zur Förderung des künstlerischen Nachwuchses leistete. Ihre Räume mit den 45 Wohnungen, Ateliers, Vortragssälen, Seminarräumen, einem Ausstellungsraum sowie einer Cafeteria befinden sich in den beiden Offiziers- und Kavaliersgebäuden.

Von Interesse sind auch die Grabmäler von Ballettmeister John Cranko und Bildhauer Fritz von Graevenitz, dessen Werke im Graevenitz-Museum auf Schloss Solitude zu sehen sind.

Gästemeinungen sowie Gästekommentare zu Schloss Solitude

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