Universität Hohenheim, Stuttgart

Das barocke Schloss Hohenheim auf den Stuttgarter Fildern

Ein wunderschönes, imposantes Anwesen, das südlich von Stuttgart auf den Fildern liegt, ist das barocke Schloss Hohenheim mit seiner gepflegten Parkanlage. Auf dem Anwesen befindet sich heute die wahrscheinlich schönste Universität Deutschlands, in der man Agrarwissenschaften, Biologie, Lebensmitteltechnologie, Haushalts- und Kommunikationswissenschaften sowie Wirtschaftswissenschaften studieren kann. Besucher können herrliche Spaziergänge unter 200 Jahre alten Eichen und durch die schön angelegten Botanischen Gärten machen und das Deutsche Landwirtschaftsmuseum, das Zoologische und Tiermedizinische Museum sowie das Universitätsmuseum besuchen.

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Herzog Carl Eugen von Württemberg erteilte im Jahr 1785 dem Hofarchitekten Reinhard Ferdinand Fischer, der auch am Bau des Schlosses Solitude beteiligt war, den Auftrag, das Schloss Hohenheim zu errichten. Es war ein Geschenk des Herzogs an seine Mätresse und spätere Gemahlin Franziska von Leutrum, die ihrerseits, die Anlage eines großen Gartens initiierte, weil sie der Natur und der Pflanzenkenntnis sehr verbunden war. Sie wurde im Jahr 1774 von Kaiser Joseph II. zur Reichsgräfin von Hohenheim erhoben und 1783 ehelichte sie der Herzog Carl Eugen.

Gepflegte Parkanlage der Universität

Auf dem Gelände standen ehemals die Gutsgebäude der Herren von Hohenheim. Der Humanist Theophrast Bombast von Hohenheim, als Paracelsus bekannt, gehörte zu deren Geschlecht. Hohenach wurde im Jahr 1100 erstmals urkundlich erwähnt, als Egilolf von Hohenach dem Kloster Hirsau Land schenkte. Im Laufe der Jahrhunderte wechselte das Gut mehrmals den Besitzer, bis es im Jahr 1768 Herzog Carl Eugen zufiel. Dieser ließ das Gut 1772 in ein Wasserschloss umbauen, das ab 1776 zu seiner Sommerresidenz wurde.

Bibliothek der Lehranstalt

Das alte Wasserschloss besaß einen Lustgarten mit Kastanien- und Mandelbäumen, Traubenstöcken und fast tausend Obstbäumen. Nachdem das Schloss in den Besitz Franziskas von Hohenheim gekommen war, legte Johann Caspar Schiller, der Vater Friedrich Schillers, in ihrem Auftrag eine Obstbaumschule an. Größte Berühmtheit erlangten jedoch der "Englische Garten" und das "Dörfle", welches aus über 60 kleinen Gebäuden im Stil des Rokoko bestand. Erhalten blieben davon das "Römische Wirtshaus", die "Säulen des donnernden Jupiter" und das "Spielhaus", in welchem sich heute das Museum zur Geschichte der Universität Hohenheims befindet. Die neogotische Kapelle wurde Anfang des 19. Jahrhunderts auf eine Seeinsel des Ludwigsburger Schlosses Monrepos versetzt, wo sie jedoch im Jahr 1944 von einer Bombe schwer beschädigt wurde. Deshalb sieht man heute nur noch ihre Ruine. Seltene ausländische Gewächse, die der Herzog und seine Gemahlin anpflanzen ließen, sind heute teilweise noch in dem exotischen Garten erhalten und können bestaunt werden.

Bis zum Tode des Herzogs im Jahr 1793 führte Fischer die Bauarbeiten am Schloss Hohenheim fort. Danach blieb es als Bauruine stehen, bis König Wilhelm I. im Jahr 1818 auf Betreiben seiner Frau Katharina im leer stehenden Schloss Hohenheim eine landwirtschaftliche Versuchs-, Lehr- und Musteranstalt einrichtete. Durch die Entwicklung der Landwirtschaft sollte man besser gegen Hungersnöte gewappnet sein. Die Akademie wurde im Jahr 1904 zur landwirtschaftlichen Hochschule und 1967 zur Universität Hohenheim.

In den Kavaliershäusern vor dem Schloss war die Gardelegion Herzog Carl Eugens untergebracht. In den Repräsentationsräumen befindet sich heute ein Restaurant der Spitzenklasse.

An der Universität sind mehr als 5.500 Studenten immatrikuliert. Ihre Räumlichkeiten befinden sich in und um das Hohenheimer Schloss. Zudem gibt es einen modern ausgestatteten Campus.